Meine Vampir-Serie "Unsterblich geliebt"

wurde mit einem Zweiteiler eröffnet,

der die Geschichte von John und Lara erzählt:

Teil 1 "Unsterblich geliebt" (wie der Serienname)

Teil 2 "Gefangene aus Liebe"

Kurzbeschreibung/Klappentext

Lara hat es geschafft, John, den attraktiven Vampir, aus den Klauen seiner Feinde zu retten.
Doch das hatte seinen Preis: Sie musste eine Symbiose mit ihm eingehen – eine unzertrennbare, innere Verbindung. Nun lässt John sie nicht mehr gehen, kommt nicht gegen den Instinkt an, sie vor seinen Feinden zu schützen und in seiner Nähe zu halten. Sicher, er sieht zum Anbeißen aus und ist auch noch reich, doch die Sache hat nicht nur einen großen Haken. Obwohl er ihr versichert, sie zu lieben, ist sich Lara nicht sicher, ob sie nicht doch nur als Ersatz für seine verstorbene Ehefrau herhalten soll, der er zutiefst nachtrauert und der sie ähnlich sieht. Außerdem lässt er sie nicht mehr gehen, was heißt, dass sie in seiner Welt der dunklen, geschlossenen Räume ohne Sonnenlicht eingesperrt ist. Dabei wird Lara von extremer Klaustrophobie geplagt und ihr altes Leben, ihre Karriere mit ihren öffentlichen Auftritten gehen inzwischen den Bach herunter. Ihre Einsamkeit hinter sich zu lassen und John zu lieben, wäre eine verlockende Vorstellung, doch würde sie dann nicht ihre Persönlichkeit einbüßen?

Aber spielt das noch eine Rolle, wo ihr Gehirntumor noch nicht einmal durch sein Vampirblut geheilt werden konnte und der große Blackout längst überfällig ist?

Der Blackout, von dem sie nie wieder aufwachen würde?

Aber vielleicht erwischen Johns Feinde sie ja vorher, denn seit seiner Befreiung steht sie auf deren Hitliste ganz oben.

 

Leseprobe aus "Gefangene aus Liebe"

 

- Ich verweise nochmal ausdrücklich auf das Urheberrecht! -

 

Erst jetzt registrierte Lara, was sich in dem Ankleidezimmer verändert hatte: alle Sachen von Johns verstorbener Frau Elisabeth fehlten. In zwei Dritteln des Kleiderschranks herrschte jetzt gähnende Leere.

 

John musste ihren Blick wohl bemerkt haben.

 

„Ara war so lieb und hat alles ausgeräumt. Jetzt hast du genug Platz für deine Sachen“, sagte er beinahe lapidar und verschwand in die Küche.

 

Lara verstand die unterschwellige Botschaft, mehr Widerstand regte sich in ihr. Sie folgte ihm, blieb aber im Türrahmen der Küche stehen und verschränkte ihre Arme.

 

„Meine Kleidung hängt in meinem eigenen Schrank, bei mir Zuhause. Was mich daran erinnert, dass ich schleunigst dort hin muss. Kannst du mich fahren oder…“, weiter kam sie nicht. Seine knappe Antwort unterbrach sie rüde.

 

„Tut mir leid, aber das geht nicht.“

 

John wirkte wie versteinert und sah sie nicht einmal an.

 

Sie schluckte, ihre böse Vorahnung wurde stärker. Zudem kämpfte sie gegen ihre aufkommende Klaustrophobie. Im Ankleidezimmer hatten sie Johns Berührungen abgelenkt und im Badezimmer war die UV-geschützte Fensterfront. Aber hier gab es nirgends Tageslicht und jedes Fenster wirkte durch die heruntergelassene Jalousie wie eine stählerne Wand.

 

„Gut, dann nehm‘ ich mir eben ein Taxi oder frage Ara…“

 

„Nein“, unterbrach er sie erneut.

 

„Wie - nein?!“

 

Er lehnte beide Hände an die Arbeitsplatte und starrte abwesend auf den edlen Kaffeebereiter, der die Bohnen gerade frisch mahlte und aufbrühte.

 

„Draußen scheint die Sonne. Selbst wenn ich wollte, könnte ich dich nicht begleiten. Außerdem ist es zu gefährlich. Du musst hier bleiben.“

 

Der letzte Satz traf sie wie eine Druckwelle und für einen Moment blieb ihr die Luft weg.

 

„Ich habe ein Zuhause, John! Eine Mühle! Und ich habe ein Leben!“

 

Er trat einen Schritt zurück und sah sie endlich an.

 

„Ja, und diese Verbrecher haben deine Adresse, Lara!“

 

Sein Blick war hart wie Granit und seine Kiefer stur aufeinander gepresst.

 

Zornig ballte sie ihre Fäuste, ging um die Küchentheke herum und baute sich vor ihm auf.

 

„Ich muss in Kürze zu einem wichtigen Termin nach England. Mein neues Buch wird vorgestellt, sogar das Fernsehen wird dabei sein und vorher habe ich noch alle Hände voll zu tun. Ich muss dringend meine E-Mails abrufen und am Computer einige Sachen abarbeiten.“

 

Ohne eine Miene zu verziehen, antwortete er kalt: „Du wirst ab jetzt von hier aus arbeiten müssen. Ich habe Elia schon angewiesen, deine E-Mails hierher umzuleiten. Er wird sich vermutlich auch bei dir Zuhause einhacken und all deine Daten auf einen Rechner bei uns herunter laden können. Bestell dir aus dem Internet, was du an Kleidung, Schuhen oder anderen Dingen brauchst. Ich werde für alles aufkommen. Meine Kreditkarte liegt auf dem zweiten Schreibtisch im Arbeitszimmer, den du ab jetzt für dich haben kannst.“

 

Er hatte das alles bereits geplant, ohne sie überhaupt zu fragen. Lara erstarrte.

 

„Das kann nicht dein Ernst sein.“

 

John schloss kurz die Augen.

 

„Tut mir leid Lara. Das ist nur zu deinem Schutz.“

 

Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab und machte sich in der Küche zu schaffen.

 

Es tut dir leid?! Ist das alles?!“

 

Wutentbrannt stellte sie sich John in den Weg, hielt seinem unnachgiebigen Blick stand.

 

„Du kennst mich noch nicht besonders gut, John, deshalb sag ich dir das in aller Deutlichkeit: Wenn ich die Wahl habe, zwischen einer Ewigkeit in einem Käfig, auch wenn er golden ist oder der Freiheit, wähle ich die Freiheit, egal wie gefährlich sie ist! Und das ist immer noch mein Leben! Die Wahl liegt bei mir!“

 

„Das kann ich nicht zulassen.“

 

„Ist dir klar, dass du mich gerade zu deiner Gefangenen machst?! Ich habe nicht mein Leben riskiert um dich zu retten, nur damit du mich hier einsperrst! Dazu hast du kein Recht, John!“

 

„Lara! Ramón hätte dich in diesem Swimmingpool ohne mit der Wimper zu zucken ertrinken lassen, wenn es ihm genützt hätte. Du wurdest gefangen genommen, gefesselt und geschlagen. Wenn ich die Augen zumache, sehe dich immer noch frierend und zitternd, zusammengekauert auf dem nackten Kellerboden. Ich will dein Leben keinem neuen Risiko aussetzen, verstehst du das denn nicht?“

 

„Ich habe Klaustrophobie, John! Und hier komm ich mir vor, wie in einem Sarg! Wie lebendig begraben!“

 

Die Vorstellung hier in geschlossenen Räumen, bei ständiger Dunkelheit für immer gefangen zu sein, ließ ihre Klaustrophobie in nackter Panik explodieren. Ihr Verstand schaltete sich ab, als wäre ihr eine Sicherung durchgebrannt. Mit geballten Fäusten stürzte sie sich auf John und trommelte mit all ihrer Kraft auf seine Brust.

 

Er stand einfach nur da, wie eine Granitskulptur und ließ es geschehen.

 

***

 

John hatte damit gerechnet, dass Lara wütend sein würde. Doch es tat ihm in der Seele weh, als sie ihn mit der Verzweiflung eines wilden, verletzten Tieres angriff, das man in die Enge getrieben hatte.

 

Ihr Herz schlug, als wäre sie auf der Flucht und müsste um ihr Leben rennen, aber ihre Atemzüge wurden immer schneller und flacher.

 

Er versuchte sie in den Arm nehmen. Durch den Hautkontakt wäre er wahrscheinlich in der Lage ihr das Übermaß an Angst zu nehmen. Aber sie stieß ihn mit aller Kraft weg.

 

„Nein, lass mich los! Ich muss raus!“

 

Wie von Sinnen rannte sie ins Wohnzimmer. Er folgte ihr, fühlte sich aber mit einem Mal hilflos.

 

„Bitte, Lara, versuch dich zu beruhigen.“

 

Aber seine Worte schienen nicht mehr zu ihr durchzudringen. Mit Panik in den Augen riss sie die Terrassentür auf. Anstatt am Bedienelement die Sicherheitssperre für die Jalousien abzuschalten und elektrisch hochfahren zu lassen, schlug sie mit den Fäusten gegen die Wand aus Stahl. Die ließ sich davon natürlich nicht beeindrucken.

 

„Hör auf, du wirst dich noch verletzen.“

 

Er streckte die Hand nach ihrer Wange aus, hoffte, seine Berührung würde ihre Panik mildern. Doch sie schlug seine Hand weg, als wollte er ihr eine Schlinge um den Hals legen.

 

„Nein! Ich muss raus! Muss raus in die Sonne!“

 

Mittlerweile keuchte Lara bereits, deshalb öffnete er als letzte Möglichkeit zur Hilfe die symbiotische Verbindung zu ihr. Als ihn ihre blinde Panik wie eine Flutwelle überrollte, erkannte er, dass es für Vernunft zu spät war. Er hätte sie nur noch in einem Akt der Gewalt festhalten und ihr seine eigenen, positiven Gefühle aufzwingen können. Aber dann wäre er auch nicht viel besser als Lucius. Der hatte vor nichts zurückgeschreckt, um Sarahs Liebe zu erzwingen und sie damit bis heute traumatisiert. Also ging er zum Bedienelement, um die Stahlrollos zu entriegeln.

 

Die plötzliche Angst, dass sie fliehen und erneut in die Hände von Ramóns Leuten geraten könnte, traf ihn wie ein Vorschlaghammer und ließ ihn eine harte Warnung aussprechen: „Geh raus, wenn du willst, aber versuch nicht über die Mauer zu flüchten. Ich habe den Zaun obendrauf unter Starkstrom gesetzt.“

 

Das war ihm gerade erst wieder eingefallen. Weil sie mit einem Angriff von Ramón rechnen mussten, hatte er die Sicherheitsmaßnahmen gegen Eindringlinge hochgefahren und der Starkstrom gehörte dazu. Einmal ausgesprochen wurde ihm aber schlagartig klar, dass es für Lara klang,  als hätte er sie in ein Hochsicherheitsgefängnis gesperrt. Er seufzte.

 

„Es tut mir leid, Lara. Du bist zwischen die Fronten geraten und ich wünschte, ich könnte das ändern,- aber ich kann es nicht.“

 

Er löste die Sperre und drückte den Knopf, der die Jalousien öffnete, dann verließ er blitzschnell den Raum.

 

Über die Symbiose spürte er immer noch ihre blinde Panik.

 

Hatte sie seine Warnung in ihrem Zustand überhaupt registriert? Und falls ja, würde sie trotzdem eine Flucht über die Mauer wagen?

 

Eiskalte Furcht stieg in ihm auf und Sekunden später stürmte er in Elias Büro.

 

„Schnell! Gib mir die Außenkameras in der Nähe meiner Terrasse.“

 

„Scheiße!“

 

Das Kamerabild zeigte Lara geradewegs auf die Mauer zustürmen.

 

„Verdammt! Vielleicht schafft sie es, die Mauer hochzuklettern! Wie schnell kannst du den Starkstrom abstellen, Elia?“

 

Aber selbst wenn der Starkstrom sie nicht tötete, könnte sie durch den Stromschlag von der Mauer stürzen und sich das Genick brechen.

 

„Wie schnell, Elia?!“

 

„Du weißt doch, das geht nicht von hier aus. Da muss jemand nach draußen zum Verteilerkasten.“

 

John wollte gerade zum Verteilerkasten spurten.

 

„Spinnst du John? Draußen scheint die Sonne!“

 

„Scheiße!“

 

„Hey, beruhig' dich, Lara ist doch nicht dumm.“

 

„Aber in Panik.“

 

John wählte sofort die interne Nummer von Walter. Aber bei Laras Tempo, wäre sie schneller an der Mauer, als Walter am Verteilerkasten …

*** Ende der Leseprobe ***

 

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